Ein Public-Private-Partnership-Modell im Entsorgungsbereich sorgt seit über 20 Jahren in Villach für verlässliche Serviceleistung, Kosteneffizienz und die Erschließung neuer Geschäftsfelder.
Günther Albel
Bürgermeister
Zu Beginn der 2000er Jahre wurde österreichweit der Ausschreibungszwang von kommunalen Dienstleistungen in Segmenten mit marktbestimmender Tätigkeit diskutiert. Dieser hätte auch die Entsorgungsbetriebe der Stadt Villach treffen können.
Gleichzeitig kamen enorme Kostensteigerungen auf Villach zu und die Deponie am Stadtrand musste geschlossen werden. Dies hatte zur Folge, dass Rest- und Sperrmüll zu einer 40 Kilometer entfernten Restmülldeponie gebracht werden mussten.
Um die Ausgaben im Gebührenhaushalt für die Bürger:innen so gering wie möglich zu halten und um einem Ausschreibungszwang zu entgehen, wurden im Jahr 2000 strategische Möglichkeiten geprüft, den Entsorgungsbetrieb neu aufzustellen. Am Ende wurden aus einem öffentlichen Auswahlverfahren mit einem strategischen Partner ein Public-Private-Partnership-Modell (PPP) ausverhandelt und 2001 eine gemeinsame GmbH gegründet.
Sämtliche Dienstleistungen, die zuvor der Eigenbetrieb der Stadt erbracht hatte, wurden in Form eines Konzessionsvertrages in diese GmbH eingebracht. Die PPP-Ziele waren klar definiert: Alle kommunalen Dienstleistungen erbringen und darüber hinaus aktiv am Markt teilnehmen. Die geplanten Erträge aus der Beteiligung in Folge von Effizienzsteigerungen sollten von Anfang an den Bürger:innen zugutekommen.
Der Erfolg gab und gibt der Zusammenarbeit Recht: Bis zum Jahr 2008 konnte nicht nur der Umsatz um 51 Prozent gesteigert werden. Es wurde sogar die erste Standorterweiterung in Villach erforderlich. Gemeinsam wurden auch die Klärschlammentsorgung und der Betrieb eines großflächigen Altstoffsammelzentrums (ASZ) nachhaltig auf neue Beine gestellt. „Der immense Vorteil im PPP lag von Anfang an darin, dass von der Stadt nicht nur die lukrativen Leistungen der Entsorgung übernommen wurden, sondern auch sämtliche Verpflichtungen des Entsorgungsbereichs der Stadt.
Durch die engagierte Zusammenarbeit der Geschäftsführungen haben beide Partner laufend nachhaltige Lösungen für den städtischen und den gewerblichen Bereich entwickelt“, bilanziert Bürgermeister Günther Albel die ersten 20 Erfolgsjahre der Kooperation.