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Energieversorgung

Erneuerbares Österreich: Schaffen wir die Energiewende?

Berge mit einem türkis farbenden See, Sonnenschein
Berge mit einem türkis farbenden See, Sonnenschein
Foto: TIWAG // Christa Jenewein

Ein „Land am Strome” – das ist Österreich auch im Sinne der Stromerzeugung. Mehr als 60 Prozent des in Österreich produzierten Stroms kommen aus Wasserkraftwerken. Rund 100 große und tausende kleine Wasserkraftwerke sorgen für eine stabile Grundversorgung. Hinzu kommt der Strom aus zahlreichen Windkraftwerken und Photovoltaik-Anlagen (PV).

Dr. Barbara Schmidt

Dr. Barbara Schmidt

Generalsekretärin von Oesterreichs Energie

Insgesamt stammen bereits vier Fünftel des heimischen Stroms aus erneuerbaren Anlagen, bis 2030 soll der heimische Stromverbrauch auf das Jahr berechnet vollständig aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen in den kommenden Jahren zahlreiche Wind- und Wasserkraftwerke sowie PV-Anlagen errichtet werden. Zusammen sollen diese neuen Anlagen 27 Terawattstunden zusätzlichen Strom erzeugen – das entspricht etwa der Strommenge, die Dänemark pro Jahr verbraucht.

Doch kann dieses Mammutprojekt gelingen? „Wir haben das Know-how und wir haben die Projekte, die es dafür braucht. Für einen schnellen Ausbau brauchen wir in den kommenden Jahren aber auch abseits des Förderregimes die richtigen Rahmenbedingungen“, erklärt Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie, dem Verband der E-Wirtschaft, der sich unter anderem für einen forcierten Ausbau der Erneuerbaren Energien einsetzt. „Wir brauchen geeignete Flächen, auf denen Kraftwerke errichtet werden können. Wir brauchen zügige und berechenbare Genehmigungsverfahren, damit wir unsere Projekte in den wenigen verbleibenden Jahren umsetzen können. Und selbstverständlich brauchen wir den Rückhalt von Politik, Verwaltung und der breiten Bevölkerung“, so Schmidt.

Für einen schnellen Ausbau brauchen wir in den kommenden Jahren aber auch abseits des Förderregimes die richtigen Rahmenbedingungen.”

Dr. Barbara Schmidt

Ein Leuchtturmprojekt der Energiewende ist der Ausbau des Pumpspeicherkraftwerks SellrainSilz in Tirol. Im Zuge der Energiewende hat dieser Kraftwerkstyp eine besondere Bedeutung: Da Pumpspeicherkraftwerke Energie nicht nur erzeugen, sondern auch in großer Menge speichern können, spielen sie bei der Stabilisierung des Stromsystems eine wichtige Rolle.

Das neue Kraftwerk, das etwa 40 Kilometer westlich von Innsbruck liegt, erhöht das Speichervolumen der Kraftwerksgruppe künftig um etwa 50 Prozent. Das ermöglicht, die Stromerzeugung noch besser an den Bedarf anzupassen – nicht nur im Tages- und Wochenzyklus, sondern auch über längere Perioden hinweg. Der Grund: Die höhere Produktion aus erneuerbaren Quellen im Sommer erlaubt es, Wasser für das Winterhalbjahr zu speichern. Der Speicher wird damit zu einer „grünen Batterie“ für die kalte Jahreszeit. Die Energie steht also dann zur Verfügung, wenn der Strombedarf besonders hoch ist.

Begleitet wird das Projekt von umfangreichen Umweltschutzmaßnahmen. So wurden unter anderem Feuchtböden mit darauf lebenden Pflanzengesellschaften aus dem zukünftigen Speicherbereich entnommen und an geeignete Stellen im Kühtai umgepflanzt.

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