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Ohne Gemeinden geht nichts in unserem Land

Foto: Thomas Peham via unsplash

Alfred Riedl

Präsident des Österreichischen Gemeindebundes

Seit mehr als 15 Monaten gibt es für uns in den Gemeinden kein anderes Thema, das uns so sehr fordert, wie die Corona-Pandemie. In der Krise zeigt sich einmal mehr, dass wir die wichtigsten Krisenmanager mit dem feinen Gespür für die Sorgen und Probleme unserer Mitmenschen sind. Bund und Länder wissen ganz genau, dass ohne uns Gemeinden nichts in diesem Land geht! 

Die wichtigste Währung in der Politik – gerade in Krisenzeiten – ist das Vertrauen. Nun zeigt eine Umfrage klar und deutlich, dass nach einem Jahr Pandemie das Vertrauen in uns Bürgermeister und in die Gemeindeebene ungebrochen hoch ist. 61 Prozent der Österreicher vertrauen ihren Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. Trotz allgemeiner Corona-Müdigkeit wissen die Bürger unseren Einsatz also weiterhin zu schätzen. Im Grunde gibt es dazu eine einfache Antwort: Die Menschen vertrauen ihren lokalen Vertretern, weil sie täglich greifbar sind und sie auch sehen, wie die Gemeinde dasteht und die Bürgermeister in der Krise agiert haben. Die hohen Vertrauenswerte zeigen einfach, wie wichtig die Gemeinden in der Lebensrealität der Menschen wirklich sind. 

Am 19. Mai war es endlich so weit: Nach fast sieben Monaten kehrte mit der lang ersehnten Öffnung von Gastronomie, Kultur und Dienstleistern wieder die alte Normalität zurück. Für den Wirtschaftsaufschwung sind nun wir alle gefordert – besonders die Gemeinden als Konjunkturmotoren. Im Jahr 2020 haben auch die Gemeinden mehr als 3 Milliarden Euro in eine Vielzahl an kleinen und großen Projekten investiert, unterstützt von den Corona-Hilfspaketen von Bund und Ländern. Bis Mai 2020 hat der Bund allein mehr als 7.500 Projekte in den Gemeinden mit 700 Millionen Euro direkt gefördert. Wir sehen es nun überall: Die Bauwirtschaft läuft seit Monaten auf Hochtouren und dadurch steigen auch die Preise, die private Häuslbauer und auch die Gemeinden ordentlich unter Druck setzen. 

Gemeinden sind seit vielen Jahren Vorreiter bei smarten und digitalen Lösungen. Die Corona-Krise hat die Renaissance des Landlebens beschleunigt und für ein Umdenken in Richtung mehr Regionalisierung gesorgt. Ob der Bauer ums Eck oder der Handwerker in der Gemeinde: Immer mehr Konsumenten wollen nun regionaler und damit nachhaltiger einkaufen und sie wollen und können, weil es die Erfahrungen der letzten Monate zeigen, immer mehr von zu Hause arbeiten. Dies bringt auch neue Chancen für entlegenere Orte, wenn man nicht mehr täglich ins Büro fahren muss. Grundbedingung für die Weiterentwicklung der ländlichen Regionen ist vor allem ein starkes und zukunftsfähiges Breitbandnetz. Nun muss der Glasfaserturbo im ganzen Land und in allen Regionen gezündet werden, damit die Datenautobahn überall neue Chancen eröffnet.    

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