Von tierischen Erlebnissen bis zu hausgemachten Köstlichkeiten – bäuerliche Betriebe in Österreich bieten Gäst:innen eine Auszeit mit Mehrwert. Warum das Konzept immer gefragter wird, lesen Sie hier.
Welche Idee steckt hinter Urlaub am Bauernhof (UaB)?
Urlaub am Bauernhof Österreich entstand 1991 aus der Vision, bäuerliche Höfe als Orte authentischer Gastfreundschaft mit Alleinstellung im Tourismus zu positionieren. Regionale Vereine entwickelten sich aber schon früher, ausgehend von der traditionellen Sommerfrische. Gäst:innen sollten das Landleben hautnah erleben, Traditionen entdecken und echte Erholung finden. Unser Konzept verbindet sinnstiftenden Tourismus mit Landwirtschaft und der wirtschaftlichen Stärkung bäuerlicher Familien. Damit schaffen wir ein Erlebnis, das Werte vermittelt, den ländlichen Raum belebt und die bäuerliche Kultur erhält.
Wie gestaltet sich der Aufenthalt für Urlauber:innen? Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich für Betriebe?
Für die Gäst:innen bedeutet der Aufenthalt Erholung in der Natur und Begegnungen am Hof, die Sinn machen. Sie genießen regionale Produkte, können in die bäuerliche Welt eintauchen und finden dadurch Entschleunigung. Für die Betriebe ist das ein zweites Standbein neben der Landwirtschaft. Herausforderungen liegen in steigenden Ansprüchen, Digitalisierung, Bürokratie und der Vereinbarkeit mit der Hofarbeit.
Worin liegen die Unterschiede zum klassischen Hotelurlaub?
Beim Urlaub am Bauernhof erleben Gäst:innen den echten Alltag am Hof – mit Tieren, Feldarbeit und hausgemachten Produkten, je nach Art der Bewirtschaftung. Im Gegensatz zum Hotel gibt es oft keine standardisierten Abläufe, sondern authentische Erlebnisse. Vieles ist möglich, nichts ist fix – wegen der bäuerlichen Notwendigkeiten. Landwirt:innen verbinden Landwirtschaft und Tourismus. Das heißt wenig Zeit, viel Einsatz. Doch die Freude, wenn Gäst:innen die harte Arbeit wertschätzen, macht den Unterschied – und stärkt den Betrieb nachhaltig.
Welche Voraussetzungen/Qualifikationen sind nötig, um als landwirtschaftlicher Betrieb UaB anzubieten?
Um Urlaub am Bauernhof anzubieten, braucht es einen Hof mit bäuerlichem Charakter und eine Betriebsnummer, sei es als Grünlandbetrieb, Ackerbau, Weinbau oder Almbetrieb. Auch Landhöfe, die einst bewirtschaftet wurden und ihren bäuerlichen Charme bewahrt haben, können Mitglied sein. Qualität und Authentizität sind entscheidend. Komfort in unterschiedlichen Preissegmenten, Sicherheit und herzliche Gastfreundschaft spielen eine zentrale Rolle.

Eine Zertifizierung nach Qualitätskriterien stellt sicher, dass Standards von Hofgestaltung bis Regionalität eingehalten werden. Erfolgreiche UaB-Betriebe investieren nicht nur in Infrastruktur, sondern auch in Wissen und Gemeinschaft.
Weiterbildung durch Webinare, Fachveranstaltungen oder Austausch mit Kolleg:innen hilft, die Bedürfnisse von Gäst:innen zu verstehen. Persönliche Treffen mit Verein, Funktionär:innen und Mitarbeiter:innen fördern den Zusammenhalt und Erfolg jedes einzelnen Betriebs. Wer sich einbringt, kann den Hof wirtschaftlich absichern, wertvolle Netzwerke aufbauen und von neuen Entwicklungen profitieren.
Welche Trends zeichnen sich für die Zukunft ab?
Urlaub am Bauernhof wird noch gefragter sein, weil er Sinn, Erholung und Authentizität bietet. Da Technokratie und Unsicherheit global zunehmen, wächst auch das Bedürfnis nach Bodenständigkeit, Naturverbundenheit und persönlichen Begegnungen. Nachhaltigkeit, Regionalität und Erholung werden immer wichtiger. UaB-Betriebe treffen diesen Zeitgeist erfolgreich, weshalb sie zukunftssicher bleiben. Unterschiedliche Preissegmente bedienen ein breites Publikum. Wer also Freude an Tourismus hat, kann sich mit UaB ein stabiles zweites Standbein aufbauen. Qualität und Individualität sind gefragt, um sich als bäuerliche:r Gastgeber:in zu positionieren und von den aktuellen Trends zu profitieren.
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